Working with the Media
As a subject matter expert, I have worked with the media (press
and online), including high profile organisations such as the History
Channel and Spiegel, and with award-winning directors.
Quoted in:
- G. Annibaldis (3 March 2002) Archeologia, una scoperta. Sepolcri del IX-VIII secolo a.C. La Gazzetta del Mezzogiorno. File 1- File 2.
- D. Butler (4 April 2007) Joan of Arc's relics exposed as forgery. Nature.
- K. Ravilious (4 April 2007) Joan of Arc Relics Are Actually Egypt Mummy Remains, Research Reveals. National Geographic.
- R. Highfield (6 April 2007) Joan of Arc relics 'from an Egyptian mummy'. Telegraph.
Interview:
- To Angelika Franz (2 July 2009) Grab-Analysen. Wie Archäologen Vampire jagen. Spiegel Online (alternatively, scroll down to read the interview).
Film participation:
- "Enquete au pays des morts" (2008). A film by Dominique Adt (director). 8 et Plus Productions, France 3 Paris IIe de France Centre, View Group, Kalimago Films.
http://www.kalimago.com/acheron.html
I would like to personally thank:
Mr Dominique Adt
Dr Philippe Charlier
Prof. Lilian Karali
Prof. Sonia Kalopissi-Verti
Mr Christos Tragoudaras
The National and Kapodistrian University of Athens
The Museum of Archaeological Educational Collections of the University of Athens
The Laboratory of Environmental Archaeology
The B' Ephorate of Prehistoric and Classical Antiquities
- "Messengers from the past" (2009). Produced by Zeeva Production, Italy.
Special thanks to Mr Enrico Menghi, Dr Valerio Vergari and Dr Dario Piombino-Mascali.
- "Vampire Island" (2010). A documentary film directed by Julian Thomas and produced by Electric Sky for History Channel International.
Prof. Hector Williams
Dr Athena-Christina Loupou and the 14th EBA on Lesbos island
Ms Ann Parker
Mr Julian Thomas
Ms Natasha Khidhayir
Ms Brigid Mcfall
Ms Konstantia Koutsoukou and the Greek Embassy in London
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Spiegel Online -
Interview to Angelika Franz
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,633404,00.html
02.07.2009
Grab-Analysen
Wie Archäologen Vampire jagen
Von Angelika Franz
Gepfählt, gefesselt, genagelt - in vielen Gräbern könnten vermeintliche Vampire begraben liegen, glauben Archäologen. Sie suchen nach Spuren der brutalen Bestattungsmethoden, die eine lange Tradition haben: Schon in der Steinzeit fürchteten sich Menschen vor den angeblichen Untoten.
Zu Lebzeiten mochte Gheorghe Marinescu seinen Schwager eigentlich ganz gern. Was ihn nicht davon abhielt, nach dessen Ableben den Körper auszugraben, das Herz herauszureißen, auf einem Eisenteller zu verbrennen, die Asche in einem Wasserglas aufzulösen und den Cocktail seinem Sohn, seiner Schwiegertochter und seiner Enkelin zu trinken zu geben. Denn für Marinescu war klar: Sein Schwager Toma war ein Vampir, ein Wiedergänger. Und er ernährte sich heimlich vom Blut seiner Lieben. Er glaubte, dass sein Sohn deswegen so geschwächt war.
Wie man einen Vampir tötet, das hatte Marinescu von seinem Vater gelernt, und der wiederum von seinem Vater. Ein bisschen vorsichtig müsse man schon sein, denn das Herz eines Vampirs quieke wie eine Maus, und spränge herum und versuche, vom Teller herunterzuhüpfen. Genau so habe es Tomas Herz getan.
Marinescus Maßnahme hatte offenbar Erfolg: Sein vorher so geschwächter Sohn konnte bereits am nächsten Tag wieder aufstehen.
Das war nicht vor 500, sondern vor fünf Jahren, in Marotinu de Sus, einem 300-Hütten-Dorf etwa 160 Kilometer südwestlich von Bukarest. Der Fall Gheorghe Marinescu ging durch die Presse.
Der Glaube an Vampire ist uralt, reicht bis in die Steinzeit zurück und lebt bis heute. "Die ältesten bekannten Wiedergängerbestattungen wurden auf Zypern gefunden, sie sind etwa 9000 Jahre alt", sagt Anastasia Tsaliki, die sich als Archäologin auf die Gräber von Vampiren spezialisiert hat. "Kopf und Brust der Toten waren mit Steinen beschwert, damit sie nicht mehr aus dem Grab aufstehen und den Lebenden schaden können." Manchmal wurde der Kopf regelrecht eingekeilt - oder gleich vom Körper getrennt.
Allerdings haben diese Vampire wenig gemeinsam mit ihren literarischen oder cineastischen Verwandten Dracula, Lestat de Liancourt, Buffy's Freund Spike oder Edward Cullen. "Die Vampire des Volksglaubens waren bemitleidenswerte Geschöpfe", sagt Tsaliki im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE an. "Sie waren Sünder, Exkommunizierte oder gewaltsam zu Tode gekommen. Sie waren aufgequollen, schmutzig, stinkend, verwahrlost - mit langen Fingernägeln und verkletteten Haaren."
Allerlei ließen sich Menschen einfallen, damit gestorbene Wiedergänger für immer unter der Erde blieben:
* Kreuzschlagen
* Zugabe von Ikonen ins Grab
* Festnageln im Sarg
* Pfählen
* Fesseln
* Beschweren mit Felsbrocken
* Köpfen
* Verbrennen
Nicht alle diese Maßnahmen lassen sich aber archäologisch nachweisen. "Das ist eines der ganz großen Probleme der Vampirforschung", erklärt Tsaliki. "Wahrscheinlich ist die Zahl der Vampirbestattungen noch viel, viel größer als die Archäologen annehmen." Denn ein mit Weihwasser auf den Leichnam gemaltes Kreuz vergehe schnell. Auch eine kleine hölzerne Ikone sei bald verrottet.
Und dienten im Grab gefundene Nägel wirklich zum Zusammenhalten des - längst verrottenen - Sarges? Oder steckten sie vielleicht doch zwischen den Rippen des Toten?
Vampire fürchten Knoblauch wahrscheinlich nicht
Als besonders wirksam wird in vielen Regionen das Verbrennen des Leichnams angesehen. Doch wie soll ein Ausgräber entscheiden, ob der Tote den Flammen übergeben wurde, weil seine Angehörigen nächtliche Besuche fürchteten - oder einfach nur, weil sie seine Seele mit dem Rauch gen Himmel aufsteigen sehen wollten?
"Archäologen sind nicht besonders sensibilisiert für solche Fragestellungen", beklagt Tsaliki. "Man findet eben nur, wonach man sucht. Und wer erwartet schon, bei einer Ausgrabung auf einen Vampir zu stoßen?"
Eine Maßnahme ließ sich bislang weder mit volkskundlichen Untersuchungen noch mit archäologischen Funden bestätigen: Dass Vampire den Geruch von Knoblauch meiden, scheint eher unwahrscheinlich. In Rumänien spottet man gar über diesen Irrglauben: Wer sich Knoblauch um den Hals hänge, würze lediglich die nächste Mahlzeit für den Vampir.
Oft genug aber finden Archäologen trotzdem Gräber, in denen die Toten eindeutig am Wiederkommen gehindert werden sollten. Besonders gut dokumentiert ist ein Fall aus Griswold im amerikanischen Bundesstaat Connecticut. Dort starb um 1840 ein 55 Jahre alter Mann mit den Initialen "J.B." an Tuberkulose. Die Krankheit hatte ihn in den Monaten vor seinem Tod ausgezehrt.
Wenig später folgten ihm - ebenfalls völlig geschwächt und blutleer - seine Frau und sein Sohn. Für die Bewohner von Griswold war der Fall klar: J. B. hatte seinen Liebsten das Leben ausgesaugt. Als zu Beginn der neunziger Jahre Arbeiter in einer Kiesgrube die Gräber freigelegten, bot sich den herbeigerufenen Archäologen ein gruseliges Bild: Die Oberschenkelknochen von J.B. lagen gekreuzt unter seinem Schädel - wie auf einer Piratenflagge.
Lange Nägel in Gräbern sind verräterisch
Offensichtlich war das Grab geöffnet worden, nachdem Haut und Muskeln bereits verwest waren. Jemand hatte sorgfältig die Gebeine arrangiert. Dass dies nicht die Tat eines Maulwurfs oder Kaninchens war, klärte schnell ein Blick in die örtliche Zeitung, den "Norwich Courier". Im Frühsommer 1854 berichtete das Blatt, dass in Griswold einige Fälle von Vampirismus beobachtet - und entsprechende Maßnahmen ergriffen wurden.
Verräterisch sind in jedem Fall auch außergewöhnlich lange Nägel zwischen den Gebeinen. Die finden Archäologen immer wieder. Zum Beispiel in einem Schädel auf der griechischen Halbinsel Chalkidiki aus byzantinischer Zeit. Oder auf einem Friedhof aus der Zeit der osmanischen Besetzung im 18. und 19. Jahrhundert in Mytilene auf der griechischen Insel Lesbos. Dort war ein Leichnam mit 20 Zentimeter langen Nägeln durch Hals, Becken und Fußgelenke am Sargboden fixiert worden. Gleich drei große Eisennägel im Schädel hatte ein Skelett aus der Akropolis von Lamia auf dem griechischen Festland, dazu zwei weitere in den Schultern.
Leider trauen sich die Archäologen nur selten, derartige Funde zu veröffentlichen. Zu sehr fürchten sie den Spott der Kollegen, wenn sie erklären, auf ihrer Grabung gäbe es Vampire - zumal sich die Medien gern auf solche Funde stürzen.
Unlängst geschah das in Venedig, als Matteo Borrini von der Universität Florenz behauptete, einen Vampir in einem Massengrab aus dem Jahr 1576 gefunden zu haben. Dem im Alter von etwa 60 Jahren verstorbenen Pesttoten steckte ein großer Stein im Mund. Aber: "Das war eine unglückliche Deutung", sagt Tsaliki. "Das Grab war so zerstört, dass der Stein auch einfach hineingerutscht sein könnte." Allerdings hätten ihr schon öfter vor allem britische Kollegen von absichtlich auf dem Mund platzierten Steinen erzählt. "Das scheint im Mittelalter eine gängige Maßnahme gegen Wiedergänger gewesen zu sein."
Für Tsaliki ist der Glaube an Vampire eine ganz gewöhnliche Form von Nekrophobie - der Angst vor dem Tod - und damit in allen Kulturen mehr oder weniger ausgeprägt vorhanden. Dass er sich in Ost- und Südeuropa bis heute stärker erhalten hat als im Rest Europas oder der Neuen Welt - dafür hat sie eine einfache Erklärung: "In West- und Mitteleuropa sowie in den USA hat in der Frühen Neuzeit der Hexenwahn den Vampirglauben verdrängt", meint die Archäologin. "Da mussten in der Folgezeit die Hexen für alles herhalten, was vorher den Vampiren in die Schuhe geschoben wurde: unerklärliche Todesfälle, siechende Krankheiten, Tierseuchen."
Interview to Angelika Franz
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,633404,00.html
02.07.2009
Grab-Analysen
Wie Archäologen Vampire jagen
Von Angelika Franz
Gepfählt, gefesselt, genagelt - in vielen Gräbern könnten vermeintliche Vampire begraben liegen, glauben Archäologen. Sie suchen nach Spuren der brutalen Bestattungsmethoden, die eine lange Tradition haben: Schon in der Steinzeit fürchteten sich Menschen vor den angeblichen Untoten.
Zu Lebzeiten mochte Gheorghe Marinescu seinen Schwager eigentlich ganz gern. Was ihn nicht davon abhielt, nach dessen Ableben den Körper auszugraben, das Herz herauszureißen, auf einem Eisenteller zu verbrennen, die Asche in einem Wasserglas aufzulösen und den Cocktail seinem Sohn, seiner Schwiegertochter und seiner Enkelin zu trinken zu geben. Denn für Marinescu war klar: Sein Schwager Toma war ein Vampir, ein Wiedergänger. Und er ernährte sich heimlich vom Blut seiner Lieben. Er glaubte, dass sein Sohn deswegen so geschwächt war.
Wie man einen Vampir tötet, das hatte Marinescu von seinem Vater gelernt, und der wiederum von seinem Vater. Ein bisschen vorsichtig müsse man schon sein, denn das Herz eines Vampirs quieke wie eine Maus, und spränge herum und versuche, vom Teller herunterzuhüpfen. Genau so habe es Tomas Herz getan.
Marinescus Maßnahme hatte offenbar Erfolg: Sein vorher so geschwächter Sohn konnte bereits am nächsten Tag wieder aufstehen.
Das war nicht vor 500, sondern vor fünf Jahren, in Marotinu de Sus, einem 300-Hütten-Dorf etwa 160 Kilometer südwestlich von Bukarest. Der Fall Gheorghe Marinescu ging durch die Presse.
Der Glaube an Vampire ist uralt, reicht bis in die Steinzeit zurück und lebt bis heute. "Die ältesten bekannten Wiedergängerbestattungen wurden auf Zypern gefunden, sie sind etwa 9000 Jahre alt", sagt Anastasia Tsaliki, die sich als Archäologin auf die Gräber von Vampiren spezialisiert hat. "Kopf und Brust der Toten waren mit Steinen beschwert, damit sie nicht mehr aus dem Grab aufstehen und den Lebenden schaden können." Manchmal wurde der Kopf regelrecht eingekeilt - oder gleich vom Körper getrennt.
Allerdings haben diese Vampire wenig gemeinsam mit ihren literarischen oder cineastischen Verwandten Dracula, Lestat de Liancourt, Buffy's Freund Spike oder Edward Cullen. "Die Vampire des Volksglaubens waren bemitleidenswerte Geschöpfe", sagt Tsaliki im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE an. "Sie waren Sünder, Exkommunizierte oder gewaltsam zu Tode gekommen. Sie waren aufgequollen, schmutzig, stinkend, verwahrlost - mit langen Fingernägeln und verkletteten Haaren."
Allerlei ließen sich Menschen einfallen, damit gestorbene Wiedergänger für immer unter der Erde blieben:
* Kreuzschlagen
* Zugabe von Ikonen ins Grab
* Festnageln im Sarg
* Pfählen
* Fesseln
* Beschweren mit Felsbrocken
* Köpfen
* Verbrennen
Nicht alle diese Maßnahmen lassen sich aber archäologisch nachweisen. "Das ist eines der ganz großen Probleme der Vampirforschung", erklärt Tsaliki. "Wahrscheinlich ist die Zahl der Vampirbestattungen noch viel, viel größer als die Archäologen annehmen." Denn ein mit Weihwasser auf den Leichnam gemaltes Kreuz vergehe schnell. Auch eine kleine hölzerne Ikone sei bald verrottet.
Und dienten im Grab gefundene Nägel wirklich zum Zusammenhalten des - längst verrottenen - Sarges? Oder steckten sie vielleicht doch zwischen den Rippen des Toten?
Vampire fürchten Knoblauch wahrscheinlich nicht
Als besonders wirksam wird in vielen Regionen das Verbrennen des Leichnams angesehen. Doch wie soll ein Ausgräber entscheiden, ob der Tote den Flammen übergeben wurde, weil seine Angehörigen nächtliche Besuche fürchteten - oder einfach nur, weil sie seine Seele mit dem Rauch gen Himmel aufsteigen sehen wollten?
"Archäologen sind nicht besonders sensibilisiert für solche Fragestellungen", beklagt Tsaliki. "Man findet eben nur, wonach man sucht. Und wer erwartet schon, bei einer Ausgrabung auf einen Vampir zu stoßen?"
Eine Maßnahme ließ sich bislang weder mit volkskundlichen Untersuchungen noch mit archäologischen Funden bestätigen: Dass Vampire den Geruch von Knoblauch meiden, scheint eher unwahrscheinlich. In Rumänien spottet man gar über diesen Irrglauben: Wer sich Knoblauch um den Hals hänge, würze lediglich die nächste Mahlzeit für den Vampir.
Oft genug aber finden Archäologen trotzdem Gräber, in denen die Toten eindeutig am Wiederkommen gehindert werden sollten. Besonders gut dokumentiert ist ein Fall aus Griswold im amerikanischen Bundesstaat Connecticut. Dort starb um 1840 ein 55 Jahre alter Mann mit den Initialen "J.B." an Tuberkulose. Die Krankheit hatte ihn in den Monaten vor seinem Tod ausgezehrt.
Wenig später folgten ihm - ebenfalls völlig geschwächt und blutleer - seine Frau und sein Sohn. Für die Bewohner von Griswold war der Fall klar: J. B. hatte seinen Liebsten das Leben ausgesaugt. Als zu Beginn der neunziger Jahre Arbeiter in einer Kiesgrube die Gräber freigelegten, bot sich den herbeigerufenen Archäologen ein gruseliges Bild: Die Oberschenkelknochen von J.B. lagen gekreuzt unter seinem Schädel - wie auf einer Piratenflagge.
Lange Nägel in Gräbern sind verräterisch
Offensichtlich war das Grab geöffnet worden, nachdem Haut und Muskeln bereits verwest waren. Jemand hatte sorgfältig die Gebeine arrangiert. Dass dies nicht die Tat eines Maulwurfs oder Kaninchens war, klärte schnell ein Blick in die örtliche Zeitung, den "Norwich Courier". Im Frühsommer 1854 berichtete das Blatt, dass in Griswold einige Fälle von Vampirismus beobachtet - und entsprechende Maßnahmen ergriffen wurden.
Verräterisch sind in jedem Fall auch außergewöhnlich lange Nägel zwischen den Gebeinen. Die finden Archäologen immer wieder. Zum Beispiel in einem Schädel auf der griechischen Halbinsel Chalkidiki aus byzantinischer Zeit. Oder auf einem Friedhof aus der Zeit der osmanischen Besetzung im 18. und 19. Jahrhundert in Mytilene auf der griechischen Insel Lesbos. Dort war ein Leichnam mit 20 Zentimeter langen Nägeln durch Hals, Becken und Fußgelenke am Sargboden fixiert worden. Gleich drei große Eisennägel im Schädel hatte ein Skelett aus der Akropolis von Lamia auf dem griechischen Festland, dazu zwei weitere in den Schultern.
Leider trauen sich die Archäologen nur selten, derartige Funde zu veröffentlichen. Zu sehr fürchten sie den Spott der Kollegen, wenn sie erklären, auf ihrer Grabung gäbe es Vampire - zumal sich die Medien gern auf solche Funde stürzen.
Unlängst geschah das in Venedig, als Matteo Borrini von der Universität Florenz behauptete, einen Vampir in einem Massengrab aus dem Jahr 1576 gefunden zu haben. Dem im Alter von etwa 60 Jahren verstorbenen Pesttoten steckte ein großer Stein im Mund. Aber: "Das war eine unglückliche Deutung", sagt Tsaliki. "Das Grab war so zerstört, dass der Stein auch einfach hineingerutscht sein könnte." Allerdings hätten ihr schon öfter vor allem britische Kollegen von absichtlich auf dem Mund platzierten Steinen erzählt. "Das scheint im Mittelalter eine gängige Maßnahme gegen Wiedergänger gewesen zu sein."
Für Tsaliki ist der Glaube an Vampire eine ganz gewöhnliche Form von Nekrophobie - der Angst vor dem Tod - und damit in allen Kulturen mehr oder weniger ausgeprägt vorhanden. Dass er sich in Ost- und Südeuropa bis heute stärker erhalten hat als im Rest Europas oder der Neuen Welt - dafür hat sie eine einfache Erklärung: "In West- und Mitteleuropa sowie in den USA hat in der Frühen Neuzeit der Hexenwahn den Vampirglauben verdrängt", meint die Archäologin. "Da mussten in der Folgezeit die Hexen für alles herhalten, was vorher den Vampiren in die Schuhe geschoben wurde: unerklärliche Todesfälle, siechende Krankheiten, Tierseuchen."